Überblick

Motivation

Die Funktionsvielfalt gerade für Eingebettete Systeme mit starker Vernetzung nimmt stetig zu. Moderne Kraftfahrzeuge verfügen z.B. über bis zu 2.500 softwaregesteuerte Funktionen. Abbildung 1 zeigt z.B. die Steuergeräte und ihre Vernetzung in einem modernen Kraftfahrzeug. Um die immer größer werdende Komplexität bewältigen zu können,  ist die systematische und zielgerichtete Erhebung, Strukturierung, Dokumentation und Verwaltung einer immer größeren Zahl von Anforderungen notwendig.

© DaimlerChrysler

Abbildung1 : Überblick der Steuergeräte und ihre Vernetzung in einem modernen Fahrzeug

Aufgrund der Bedeutung Eingebetteter Systeme für die deutsche Wirtschaft – besonders in einem globalisierten Markt – stellt die Beherrschung der REM-Prozesse eine immer wichtigere Fähigkeit dar. Dies gilt begründet durch die zunehmende arbeitsteilige Entwicklung immer mehr auch für kleine und mittlere Unternehmen (z.B. in der Rolle von Zulieferern). Die bisher in der Praxis existierenden ad-hoc Ansätze sind in dieser Hinsicht nicht zukunftsfähig.

Vorgehen

Zu Beginn des Projektes werden Anforderungen an den Leitfaden erhoben. Durch einen Fragebogen wird die Ist-Situation in der Praxis erfragt und analysiert. Basierend auf der Ist-Situation in der Praxis, werden Anforderungen an den Leitfaden ermittelt.

Im zweiten Arbeitsschritt wird eine Grobstruktur eines Produktmodells entwickelt, auf dem der Leitfaden basieren wird. Das Produktmodell erfasst und strukturiert die speziell für das REM von Eingebetteten Systemen relevanten Produkte. Die Strukturierung der relevanten Produkte erfolgt über mehrere Abstraktionsebenen, die auf die Anwendungsdomäne Automobil angepasst sind (siehe Abbildung 2). Bei der Strukturierung werden nicht nur Beziehungen zwischen Anforderungen und Architektur berücksichtigt, sondern auch Beziehungen zwischen Software- und Hardware betrachtet. Die Berücksichtigung aller Beziehungen ist wichtig, da diese Aspekte sehr eng verzahnt sind und Wechselwirkungen aufweisen.

Der Leitfaden wird im nächsten Schritt für jede der Abstraktionsebenen des Produktmodells ausgearbeitet. Bei der Ausarbeitung des Leitfadens werden die, zu Beginn des Projektes ermittelten Anforderungen an den Leitfaden berücksichtigt.

Der erarbeitete Leitfaden wird in der industriellen Praxis durch die beteiligten Industriepartner validiert. Die Validierung der Ansätze dient nicht nur der Verbesserung der Lösung, sondern legt durch die intensive Kooperation zwischen den Projektbeteiligten den Grundstein für die stärkere Erschließung modellbasierter und systematischer REM-Ansätze in der Praxis.